Alkoholfreies Bier: Wie geht das überhaupt?

Veröffentlicht am 14. Mai 2025 um 21:48

Kaum zu glauben, aber hinter der Herstellung von alkoholfreiem Bier steckt Hightech – und oft mehr Aufwand, als einfach normalen Alkohol drin zu lassen.

Grundsätzlich gibt es zwei Wege zum alkoholfreien Bier: den Alkohol erst gar nicht entstehen lassen oder ihn nachträglich wieder entfernen.

Bei der ersten Variante wird die Gärung so gesteuert, dass die Hefe nur wenig Zucker in Alkohol umwandelt. Entweder man nimmt spezielle Hefestämme, die kaum Ethanol produzieren, oder man stoppt die Gärung sehr früh. Das Ergebnis: ein Bier, das noch Aromen entwickelt hat, aber kaum Umdrehungen aufweist.

Die zweite Methode ist die aufwendigere: Man braut ein ganz normales Bier und entfernt dann den Alkohol. Das geschieht durch Vakuumdestillation (Alkohol verdampft schon bei niedrigen Temperaturen, wenn der Druck gesenkt wird), Umkehrosmose (der Alkohol wird durch feinste Membranen gefiltert) oder Stripping-Verfahren, bei denen Gase wie Stickstoff den Alkohol aus dem Bier „ziehen“. Moderne Brauereien kombinieren diese Techniken oft, um möglichst viel Geschmack zu erhalten.

Das große Problem beim alkoholfreien Bier: Alkohol ist ein Geschmacksträger. Nimmt man ihn raus, fehlt dem Bier oft Körper und Tiefe. Deshalb haben viele alkoholfreie Biere früher recht wässrig geschmeckt. Doch die Technik ist in den letzten Jahren besser geworden – heute gibt es alkoholfreie IPAs, Weizen oder sogar Stouts, die erstaunlich nah an ihre „großen Brüder“ herankommen.

Alkoholfreies Bier ist kein trauriger Ersatz mehr, sondern inzwischen oft ein echter Genuss. Und hey – immerhin kannst du danach noch Auto fahren.

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