Das Kozel Premium ist sozusagen der „große Bruder“ der Desítka. Es basiert auf derselben Tradition, hat aber eine höhere Stammwürze (ca. 11 °P) und bringt damit 4,5 % Alkohol ins Glas. Vor allem im Export wird diese Variante angeboten – man erkennt sie am ähnlichen Design, manchmal mit dem Hinweis „Premium Lager“.

Klar golden mit stabiler Schaumkrone. Der Antrunk ist runder und malziger als bei der 10°, im Mittelteil kommen leichte Honig- und Brotnoten. Das Mundgefühl ist etwas voller, ohne schwer zu werden. Der Abgang bleibt typisch tschechisch: trocken, mit feiner Hopfenherbe.

Seit 1874 wird im kleinen Ort Velké Popovice südlich von Prag Bier gebraut. Die Brauerei trägt den Namen ihres Wahrzeichens: dem Ziegenbock „Kozel“, der inzwischen weltweit Kultstatus genießt.

Bekannt ist Kozel vor allem für seine klassischen tschechischen Lagerbiere – vom leichten 10° (Desítka) über das vollere Premium bis zum dunklen Kozel Černý. In Tschechien gilt Kozel als eines der Volksbiere, international als Exporthit.

Trotz globaler Zugehörigkeit (heute Teil von Asahi Breweries) ist die Brauerei in Velké Popovice bis heute aktiv. Besucher können die Sudhäuser besichtigen, Geschichten über den legendären „Maskottchen-Bock“ Olda hören und das Bier direkt am Ursprung genießen.

Kurz gesagt: Velkopopovický Kozel verbindet bodenständige tschechische Bierkultur mit weltweiter Verbreitung – ein Stück Nationalstolz im Glas.

In Deutschland und vielen anderen Märkten ist Kozel Premium deutlich häufiger anzutreffen als das echte 10°. Damit repräsentiert es für viele das „tschechische Kozel“, obwohl die Einheimischen meist zur Desítka greifen.

Fazit: Das Kozel Premium ist die Exportversion mit mehr Stammwürze und Alkohol. Es schmeckt etwas voller und runder als das Kozel 10°, ist aber nicht identisch. Für den Bierliebhaber lohnt es sich, beide zu vergleichen – um zu sehen, wie unterschiedlich zwei scheinbar „gleiche Kozels“ tatsächlich sind.