Wer an irisches Stout denkt, denkt an Guinness. Wer aber wirklich wissen will, was Irland abseits des Mainstreams braut, landet früher oder später bei O’Hara’s. Das Irish Stout dieser unabhängigen Brauerei aus Carlow ist tiefschwarz, ehrlicher als jeder Dudelsackspieler und so irisch wie ein Kobold auf einem Fass Gold. Seit 1996 braut O’Hara’s mit Herz und ohne Schnickschnack und dieses Stout ist ihr Klassiker.

Das O’Hara’s Stout fließt in tiefem Schwarz ins Glas, gekrönt von einer festen, haselnussfarbenen Schaumkrone und so cremig, als würde ein Kobold darin baden. Im Antrunk zeigen sich sofort Röstnoten, die an frisch gemahlenen Espresso und dunkle Schokolade erinnern. Kein Zuckerzeugs, sondern ehrliche Bitternoten. Im Mittelteil breitet sich eine angenehme Trockenheit aus, begleitet von einer feinen Säure, die an Röstaromen gebundene Frische bringt. Das Mundgefühl ist cremig und weich, aber nicht schwer, als würde einem ein kleiner irischer Schelm leise ein „Sláinte“ ins Ohr flüstern. Der Abgang ist knackig trocken, mit einer feinen Hopfenkante und anhaltender Röstaromatik. Kein Schnickschnack. Nur Magie.

O’Hara’s hat sich mit diesem Stout international einen Namen gemacht und das völlig zu Recht. Es wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „Champion Stout“ Award der internationalen Bierwelt. Das Besondere: Es ist ein Dry Stout, wie man es früher in Irland getrunken ha, mit klarer Bittere, kräftigen Röstaromen und einem trockenen Finish. Keine Vanille, kein Milchzucker nur Schwarzmalerei auf höchstem Niveau.

O’Hara’s Irish Stout ist wie ein irischer Kobold mit Goldtopf: klein, schwarz, überraschend charmant und wenn man nicht aufpasst, hat man plötzlich drei davon getrunken. Ein Bier für dunkle Stunden und helle Gedanken. Wer glaubt, Schwarz sei nur eine Farbe, hat dieses Stout noch nicht getrunken.