Das Leikeim Steinbier knüpft an eine jahrhundertealte Tradition an, bei der glühend erhitzte Steine direkt in die Würze getaucht wurden. Dieses Verfahren karamellisiert den Zucker an den Oberflächen der Steine und verleiht dem Bier ein besonderes, leicht rauchig-süßliches Aroma. Früher diente die Technik vor allem dazu, die Würze zuverlässig zum Kochen zu bringen, bevor moderne Brauanlagen verfügbar waren. Heute wird das Verfahren nur noch selten praktiziert – Leikeim hält damit eine fast vergessene Brauweise am Leben.

Farbe und Schaum: Kräftiges Bernstein mit kupfernen Reflexen, dichter, feinporiger Schaum, der sich stabil im Glas hält.

Antrunk: Weich und rund, malzig-süßlich mit karamellisierten Noten, die sofort an die Steine erinnern.

Mittelteil: Hier entfaltet sich eine warme, fast brotige Tiefe, begleitet von einer feinen Röstigkeit. Eine dezente Würzigkeit kommt dazu, ohne je zu dominant zu werden.

Mundgefühl: Vollmundig, angenehm weich und mit einer fast cremigen Textur. Man merkt, dass hier Tradition und Handwerk im Vordergrund stehen.

Abgang: Leicht rauchig und karamellbetont, mit einer sanften Hopfenbittere, die alles abrundet.

Das Steinbier ist ein Paradebeispiel für die Experimentierfreude früherer Brauer. Damals war es eine Notwendigkeit, die Würze mit heißen Steinen zum Kochen zu bringen. Heute ist es ein Stück lebendige Braugeschichte im Glas. Wer dieses Bier trinkt, erlebt ein echtes Relikt aus der Zeit vor der Industrialisierung des Brauwesens – ein „Biermuseum zum Probieren“.

Leikeim bringt mit seinem Steinbier ein traditionsreiches Brauverfahren in die Gegenwart. Geschmacklich spannend, geschichtlich einzigartig – und ein Muss für alle, die alte Bierstile nicht nur lesen, sondern auch schmecken wollen.