Der Rawetzer Zoigl wird in der Traditionsbrauerei Nothhaft gebraut, einer kleinen, aber feinen Hausbrauerei, die seit 1882 besteht. Mit 5 % Alkohol und stolzen 45 IBU ist es ein dunkler Kellerbiertyp im Zoigl-Stil, unfiltriert, unpasteurisiert, ehrlich handwerklich.

Farbe und Schaum: Im Glas präsentiert sich das Zoigl in warmem Bernstein, oft leicht naturtrüb. Der Schaum ist etwas rustikal – dick, aber nicht unbedingt feinporig, ein Zeichen echter Kellerbier-Identität.

Antrunk: Der erste Schluck überrascht mit intensiver Malzsüße, geprägt von Toastbrot und einer leichten Fruchtigkeit. Süß, voll, mit einem Hauch dunkler Brotnoten – ein kraftvoller Empfang.

Mittelteil: Jetzt legt sich eine spürbare Hopfenherbe ins Spiel – bei den beeindruckenden 45 IBU überrascht die Kombination aus malziger Wärme und hopfig-grasiger Frische angenehm.

Mundgefühl: Der Körper ist mittelkräftig bis voll, mit leicht öliger Textur. Die Kohlensäure ist dezent, unterstützt jedoch die Frische – das Bier wirkt nie zu schwer, sondern angenehm präsent.

Abgang: Der Abgang ist trocken-herb, mit einem kernigen Malz-Nachhall und spürbarer Hopfenbittere. Ein kräftiger Schluss, der direkt Lust auf den nächsten Schluck macht.

Rawetzer Zoigl ist ein kompromissloses Kellerbier mit Biss: malzwarm, hopfenmarkant und ganz ohne Glitter. Ein echter Zoigl für Kenner – brutal ehrlich, faszinierend anders und bestens geeignet für den, der echtes Handwerk im Glas will.