Das „Ohne Filter“ aus dem Hause Waldhaus ist ein naturtrübes Helles, das ganz bewusst auf Klarheit verzichtet, optisch wie geschmacklich. Es ist eine Hommage an das Ursprüngliche, Unverstellte und zugleich eine kleine Rebellion gegen die glatte Bierwelt. Seit 1833 wird in Waldhaus (Schwarzwald) gebraut, und dieses Bier zeigt, dass man auch ohne großen Zirkus ein richtig ehrliches Bier auf die Beine stellen kann.

Farbe und Schaum: Goldgelb mit deutlicher Trübung, fast schon wie Apfelsaft mit Haltung. Darüber sitzt ein cremiger, feinporiger Schaum, der überraschend standhaft bleibt, wie ein Fichtenwald im Wind.

Antrunk: Weich, rund und malzig. Die Hefe gibt gleich zu Beginn ihren Senf dazu, aber in angenehmer Dosierung. Ein wenig Banane, ein Hauch Brotteig, alles sehr balanciert.

Mittelteil: Jetzt kommt die Frische! Spritzig, leicht zitronig und mit einer unterschwelligen Kräuterwürze. Kein Hopfen-Donner, sondern eher ein geschmeidiges Waldflüstern. Man schmeckt: Das Bier will nicht laut sein, sondern ehrlich.

Mundgefühl: Sanft perlend, mittelkräftiger Körper, schön weich. Die Naturtrübung trägt dazu bei, dass es angenehm voll wirkt, aber nie schwerfällig.

Abgang: Mild, leicht hefig und dezent herb. Es bleibt ein feiner Nachhall von Getreide und Waldluft zurück.

Die Brauerei Waldhaus ist eine der wenigen Privatbrauereien in Deutschland, die ausschließlich mit 100 % Aromahopfen aus Tettnang und der Hallertau braut, ohne Extrakt, ohne Schnickschnack. Das „Ohne Filter“ wurde mehrfach ausgezeichnet und steht für ein bewusst ungeschminktes Biererlebnis. Hier ist nichts auf Hochglanz poliert, dafür aber handwerklich absolut stimmig.

Ein Bier wie aus dem Schwarzwald geschnitzt: naturbelassen, sympathisch und völlig ohne Allüren. Wer kein Hopfenfeuerwerk sucht, sondern ehrliche Braukunst mit Ecken, Kanten und Waldduft, wird hier sehr glücklich. Ein echtes Charakterbier, das man am liebsten aus dem Steinkrug unter Tannen genießt.