Fränkisches Bier – Eine Geschichte in Krügen
Folge 7: Franken bleibt flüssig
Gegenwart und Zukunft einer Bierregion
Vom Traditionsbier zur Identität
Franken ist Bierland und das ist kein Klischee, sondern gelebte Realität. Doch wie sieht es heute aus? Zwischen Globalisierung, Brauereisterben und Craft-Boom behauptet sich Franken mit einem klaren Profil: bodenständig, regional, selbstbewusst.
Was bleibt?
- Die Brauereidichte ist nach wie vor eine der höchsten der Welt
- Unfiltriertes Bier, Kupferkessel und Holzbänke sind keine Folklore, sondern Alltag
- Bier ist Teil der fränkischen DNA
Die Herausforderungen
Auch Franken blieb von den Problemen der Braubranche nicht verschont. Der Bierkonsum sinkt, vor allem bei jungen Leuten, und gerade kleine Familienbrauereien kämpfen mit dem hohen Aufwand, den das traditionelle Handwerk erfordert. Dazu kommt die starke Konkurrenz durch industrielle Massenbiere und ein spürbarer Nachwuchsmangel im Brauerberuf. In den letzten Jahrzehnten ist daher auch in Franken die Zahl der Brauereien zurückgegangen – wenn auch deutlich langsamer als in anderen Regionen Deutschlands.
Die Renaissance: Bier wird wieder wertgeschätzt
Gleichzeitig erlebt die Region eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Craft-Brauer greifen alte Stile auf und interpretieren das fränkische Bier auf kreative Weise neu. Junge Wirte setzen verstärkt auf eigene Hausbiere, Regionalität und kurze Wege. Dazu kommen Touristen aus aller Welt, die nach Franken reisen, um „das echte Bier“ zu erleben. Und nicht zuletzt tragen Initiativen wie die Bierothek, Bierland Franken oder der Fränkische Brauereiwanderweg dazu bei, das Brauen als lebendiges Kulturgut sichtbar zu machen.
Die Zukunft: Zwischen Holzfass und Hopfen-Innovation
Franken muss nicht neu erfunden werden – es muss bewusst gelebt werden. Das gelingt durch den Erhalt der kleinen Brauereien und Kellerwirtschaften, durch Bildung in Form von Brauseminaren, Bierführungen oder Schulprojekten. Es braucht Mut, neue Ideen auf altem Fundament zu entwickeln, und eine klare Haltung: Bier ist hier nicht nur ein Produkt, sondern Kultur, Handwerk und Lebensgefühl zugleich.
Und jetzt? Anstoßen!
Ob auf dem Keller in Hallerndorf, beim Braufest in Memmelsdorf, oder in einem kleinen Wirtshaus in der Fränkischen Schweiz, das fränkische Bier lebt. Und es wird weiterleben, solange Menschen es nicht nur trinken, sondern wertschätzen.
Fazit: Franken bleibt flüssig – aber nicht von allein
Tradition ohne Pflege wird zur Nostalgie. Franken zeigt, dass Braukultur Zukunft hat, wenn man sie ernst nimmt, schützt und lebt.
Oder wie man hier sagt:
„A Bier is bloß dann a Bier, wenn’s aa Herz hat.“

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