Das Leo Lager stammt von der legendären Boon Rawd Brewery, Thailands ältester Brauerei, gegründet 1933. Die Brauerei ist besser bekannt durch ihre Marke Singha, aber Leo hat sich in den letzten Jahrzehnten still und effizient an die Spitze der Herzen (und Kühltruhen) im Land geschlichen.

Während Singha ein wenig eleganter daherkommt, ist Leo der unkomplizierte Kumpel, der nicht viel redet, aber immer da ist, selbst dann, wenn der Ventilator versagt und die Luft wie ein Reisfeld dampft.

Im Glas: blasses Gold, glanzfein filtriert, Schaum kommt, schaut sich um, und verabschiedet sich höflich.

In der Nase: Malz, ein Hauch Reis, und irgendwie der Duft von Fernweh. Kein Hopfenfeuerwerk, sondern eher so: „Hey, ich bin ein Lager, kein Dschungeltrip.“

Im Mund zeigt Leo dann, was es draufhat: leicht süßlich, getreidig, sehr clean, mit einem Touch tropischer Luftfeuchtigkeit, frisch, unkompliziert, aber nie wässrig. Der Hopfen hält sich dezent im Hintergrund, vielleicht, weil er gerade Mittagspause macht.

Der Abgang: Trocken, sauber und schnell, wie jemand der kurz winkt und dann wieder in Bangkoks Straßen verschwindet.

Leo ist in Thailand überall zu bekommen, an Straßenständen, in Supermärkten, auf Booten, manchmal gefühlt sogar beim Massagestudio.

Gebraut mit australischem Gerstenmalz, thailändischem Reis und deutschem Hopfen: quasi ein Weltreise-Bier.

Der Name „Leo“ hat übrigens nichts mit Sternzeichen zu tun, sondern kommt von der Raubkatze auf dem Etikett. Also ja: das Bier ist nach einem brüllenden Leoparden benannt, was man geschmacklich nicht direkt merkt, aber Respekt verdient es schon.

Leo Lager ist das Bier, das du trinkst, wenn du weißt, dass du später noch tanzen willst.

Es ist leicht, ehrlich, freundlich; ein sozialverträgliches Lager mit asiatischem Understatement. Keine großen Gesten, kein Hopfengewitter, kein Craft-Gehabe, dafür ein treuer Begleiter durch heiße Tage, würzige Currys und lange Nächte.

Wer ein Bier sucht, das nicht diskutiert, sondern funktioniert, der liegt mit Leo genau richtig.