Das Sierra Nevada Pale Ale ist ein Meilenstein der modernen Craft-Bier-Bewegung, ein Bier, das seit den frühen 1980ern mit seinen kräftigen Aromen und seiner auffälligen Bittere Maßstäbe gesetzt hat. Es ist das Flaggschiff der Brauerei Sierra Nevada aus Kalifornien, einer der Pioniere des amerikanischen Craft Brewing. Gebraut mit Cascade-Hopfen, war es eines der ersten Biere, das den blumig-zitrusfruchtigen US-Hopfen ins Rampenlicht rückt und damit eine neue Ära des Biergeschmacks einläutete.

Farbe und Schaum: Tiefgolden bis bernsteinfarben, glanzfein und klar. Der Schaum ist stabil, cremig und leicht beige, fast zu schön zum Trinken.

Antrunk: Frisch, fruchtig und sofort hopfig. Grapefruit, Orangenschale und ein Hauch Pinie begrüßen die Zunge mit einem überraschend harmonischen ersten Eindruck.

Mittelteil: Jetzt zeigt das Pale Ale, was es kann: deutliche Bittere trifft auf karamellmalzige Wärme. Der Cascade-Hopfen dominiert, ohne aufdringlich zu werden, und lässt zarte florale und harzige Noten mitschwingen.

Mundgefühl: Mittlerer Körper, angenehme Rezenz, weich und vollmundig, fast schon cremig. Alles passt zusammen, nichts stört, nichts fehlt.

Abgang: Lang, trocken und bitter aber nie zu hart. Die Hopfenaromen verabschieden sich würdevoll mit einem letzten Zitrushauch.

Die Brauerei Sierra Nevada wurde 1980 von Ken Grossman gegründet, aus dem Wunsch heraus, Biere zu brauen, die in den USA bis dahin schlicht nicht existierten. Das Pale Ale war ihr erstes großes Bier und ist bis heute ein Paradebeispiel für klassisches West-Coast-Brewing. Es hat unzählige andere Biere inspiriert und wird oft als das „Ur-Pale-Ale“ der Craft-Szene bezeichnet. Zudem ist die Brauerei Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, mit Solarenergie, Recycling und eigenem Hopfenanbau.

Das Sierra Nevada Pale Ale ist nicht nur ein Bier, sondern ein Stück Biergeschichte. Es zeigt, wie Aromahopfen, Malzkörper und Braukunst perfekt zusammenspielen können. Kein übertriebener Hopfenhammer, sondern ein fein ausbalancierter Klassiker, der auch Jahrzehnte nach seiner Einführung noch frisch und relevant wirkt. Wer Pale Ales liebt, kommt an diesem Bier nicht vorbei.